Die 6 Freimanngüter der Herrschaft Frenz
Zu den Besitztümern der Edelherren von Frenz gehörten sechs sogenannte Manngüter. Diese Güter wurden nur an männliche Erben weitervererbt. Eines dieser Güter lag im ehemaligen Pattern (bei Aldenhoven) und hieß Dolmannshof. Die anderen fünf Manngüter, die in der Herrschaft Frenz lagen, waren der Goltsteinhof, der Schönwedderhof, der Mouchmannshof (auch Zehnthof genannt) und der Rüttgershof, eine Doppelhofanlage. Nicht alle Standorte dieser Höfe sind genau bekannt, aber die Orte des Goltsteinhofes und des Schönwedderhofes sind gut beschrieben.
Der Goltsteinhof
Die Herkunft der Familie von Goltstein ist nicht genau bekannt. Man sagt, sie stammen aus Jülich, Köln oder dem Raum Kleve und sollen schon im 15. Jahrhundert in Frenz gelebt haben. Von 1600 bis 1650 ist in einem Kirchenbuch aus Lamersdorf vermerkt, dass die Familie Goltstein mit dem Frenzer Hof verbunden war.
Johann Friedrich Meinhard Philipp von Goltstein (geb. 1719, gest. vor 1762) wird als Besitzer von Frenz und Merödgen genannt. Sein Sohn Friedrich Wilhelm Alexander, Freiherr von Goltstein (geb. 1750, gest. 1795) war ebenfalls Besitzer des Hofes in Frenz.
Nachfolger wurde wahrscheinlich Carl Niclas Philipp Wilhelm, Freiherr von Goltstein (geb. 1790, gest. 1868).
Es ist bekannt, dass Carl Freiherr von Goltstein von 1821 bis 1849 Bürgermeister von Lamersdorf (wozu Frenz damals gehörte) war. Während seiner Zeit als Bürgermeister verhinderte er den Neubau einer Schule in Frenz.
Er wurde jedoch berühmt, weil er um 1819 beim Graben eines Brunnens am Lucherberger Berg auf Braunkohle stieß. Ab 1821 begann er, diese Braunkohle abzubauen. Die große Fläche, auf der die Kohle abgebaut wurde, wird seitdem „Goltsteingrube“ genannt.


Danach war langjähriger Pächter der Junggeselle Wilhelm Kurth. Der alte Goltsteinhof wurde nach Wilhelm Kurth noch viele Jahre von einem Junggesellen, Rentner Josef Geich, bewohnt. Nach Geichs Tod wurde der Hof im Jahr 1935 abgebrochen.
Der an seiner Stelle nach dem Krieg neu errichtete und später noch um den linken Gebäudeteil erweiterte Hof ist heute im Besitz der Familie Havertz und wird von den Eheleuten Hanno und Elke Havertz unterhalten.
