Der Frenzer Driesch

Das Wort „Driesch“ bedeutet ursprünglich „Sumpf“. Das ist ein nasser Ort, der trocken gelegt und bebaut werden konnte. Hinter diesem Ortsteil gibt es noch heute einen Bereich, der „Sures“ genannt wird. Dort war wahrscheinlich ein Sumpf, der den Boden durch die Nässe sauer machte.

Die Häuser im Driesch sind so angeordnet, dass es ein „Angerdorf“ ist, was bedeutet, dass es einen Platz in der Mitte gibt. Dort gab es auch eine Wasserstelle, einen Brunnen oder eine Pumpe. Diese Wasserstelle war in der Mitte des Drieschs, wie auf einem Bild der Karnevalsgesellschaft Frenzer Burgnarren zu sehen ist.

Bevor es eine Pumpe gab, war dort ein Brunnen. Die Pumpe wurde gebaut, weil ein Kind an Typhus erkrankte. Man dachte, dass die Krankheit von toten Hühnern kam, die angeblich im Brunnen gefunden wurden.

Wenn man sich anschaut, wo der Ortsteil „Frenzer Driesch“ liegt, könnte man denken, dass er nicht zum Hauptort gehört. Er ist nämlich durch den Fluss Inde vom Hauptort getrennt und nur über eine Brücke zu erreichen. Die Wohnungen dort waren früher Lehnshäuser der Frenzer Burg. Die Menschen, die dort lebten, waren früher Leibeigene, das heißt, sie mussten für den Edelherren auf der Burg arbeiten. Daher war es wichtig, dass die Häuser vor dem Fluss standen, damit die Menschen bei Überschwemmungen nicht von ihrer Arbeit auf der Burg abgeschnitten wurden.
Die Burg, die hier gemeint ist, ist nicht die Burg neben der Kirche, sondern ein altes Wasserschloss in Richtung Langerwehe. Es wurde im 16. und 17. Jahrhundert von der Familie von Merode erbaut und gehörte von 1361 bis 1825 zur Herrschaft Frenz.
Die Menschen, die dort lebten, hielten Kühe, Schafe und vor allem Ziegen. Deshalb nennt man den Ort auch „Geeßedreesch“, was „Ziegendriesch“ bedeutet. Er ist ein ländliches Dreieck, das von der Inde, einem Teich und der Unterstraße begrenzt wird.
Früher war der Driesch auch ein Ort, wo das Schöffengericht tagte. Acht Tage vorher wurde in der Kirche bekannt gegeben, wann das Gericht stattfand, damit niemand es verpasste. Es war wichtig, dass das Gericht nicht nach dem Essen stattfand. Die Zeiten waren im Winter von 8 bis 13 Uhr und im Sommer von 7 bis 13 Uhr.
Es wird erzählt, dass im 17. Jahrhundert auf dem Driesch sogar Hexen verbrannt wurden. Auch soll es passiert sein, dass die Frenzer Schützen einen Verurteilten dort hingerichtet haben.

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