Judengedenkstätte

Eher versteckt, umgeben von einer lebenden Hecke, neben der Kläranlage der RWE Power AG, liegt die Judengedenkstätte der früheren jüdischen Gemeinde in Frenz. Im Herzogtum Jülich lebten schon 1675 schätzungsweise 25 Juden in Frenz.
Am 13. Januar 1788 gab Balduin Franz Carl Freiherr von Merode-Houffalize, der Herr von Frenz, den Juden die Erlaubnis, eine Synagoge zu bauen. In der Burgstraße gab es einen jüdischen Laden, den die Geschwister Jettchen und Sophie Meyer bis zu ihrer Abschiebung nach Theresienstadt im Jahr 1941 betrieben. Im Jahr 1799 waren 28 von 250 Menschen in Frenz jüdisch, das sind 11,2 % der Bevölkerung. Für die jüdischen Menschen gab es einen eigenen Friedhof.
Der jüdische Friedhof war ursprünglich 695 Quadratmeter groß und lag weiter oben in Richtung Autobahn, an einem alten Weg nach Haus Palant. Beim Bau der Autobahn Aachen – Köln (heute BAB A4) in den Jahren 1937/38 wurde der Friedhof zerstört. Der Hang, auf dem der Friedhof lag, wurde abgetragen, um mit dem Erdreich einen alten Arm des Flusses Inde zu füllen, der beim Autobahnbau begradigt wurde.
Nach dem Krieg fand man fünf Grabsteine in einer Hecke. Im Jahr 1956 wurden diese Grabsteine auf einem 97 Quadratmeter großen Gelände aufgestellt, um an die frühere jüdische Gemeinde in Frenz zu erinnern.
Das Foto zeigt die Gedenkstätte im Jahr 1985.
