Ehemalige Zwangsmühle

Die Zwangsmühle gehörte zu den Besitztümern der Edelherren von Frenz. Neben fünf großen Höfen und einem Brauhaus war sie eine Mühle, in der man Getreide mahlte und Öl herstellte. Die Mühle gibt es schon mindestens seit dem Jahr 1456. Damals wurde das Erbe des Ritters Werner von Palant unter seinen acht Kindern aufgeteilt und die Mühle bekam sein Sohn Emond.

Viele Jahre später, wahrscheinlich am gleichen Ort, wurde 1890 eine Kunstwollfabrik eingerichtet. Diese Fabrik wurde von den Fabrikanten Carrier und Baum betrieben. Dort wurde Kunstwolle bearbeitet, die zunächst von Fremdstoffen befreit, gewaschen und gefärbt wurde. Außerdem stellte man Putz- und Reißwolle her.

In guten Zeiten arbeiteten dort bis zu 60 Personen, meistens Frauen.

Die Maschinen in der Fabrik wurden durch eine Wasserturbine angetrieben. Diese bekam ihr Wasser aus einem kleinen Arm des Flusses Inde, der direkt an der Fabrik vorbeifloss. Wenn es jedoch heiß war und nicht genug Wasser da war, wurden ein besonderer Kessel und eine Lokomotive als Antrieb verwendet.

Das fertige Material wurde von einem Fuhrmann mit Pferd und Wagen zur Bahnstation gebracht, um es zu versenden, sogar bis nach Übersee.

Im Jahr 1904 bauten die Fabrikanten ein schönes Haus in der Feldgasse, das später „Villa Baum“ genannt wurde. Dieses Gebäude steht auch heute noch. Einige alte Fotos zeigen die Fabrik.

Als man Anfang 1963 den 42 Meter hohen Kamin sprengte, zerbrach damit auch ein Stück alte Geschichte von Frenz.
Nach dem die restlichen Teile der ehemaligen Fabrik abgebrochen worden waren, stand ein Areal von 4.500 Quadratmetern zur Verfügung, das nach der
Einebnung als Freifläche zur Erholung für die Allgemeinheit diente mit Rasen, Springbrunnen und Sitzbänken.
Gleichzeitig wurde auch eine ausreichend große Fläche asphaltiert, die Jahre lang für die Schausteller als Stellfläche für die Kirmesbuden
anlässlich des jährlich stattfindenden Schützenfestes zur Verfügung stand.

Das Festzelt selbst lag etwas versteckt, dort, wo heute die Familie Iven ihr Einfamilienhaus errichtet hat.

Nur wenige Jahre später wurde an dieser Stelle ein großer Kinderspielplatz gebaut. Der Platz für die Kirmes und das Schützenzelt blieb noch einige Jahre bestehen, bis er auf das Gelände des Sportplatzes verlegt wurde. In den 70er Jahren begann man, die Umgebung neu zu bebauen. Dabei musste der Spielplatz nach rechts verschoben werden und wurde viel kleiner.

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