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Sie haben den zehnten Punkt des GeschichtsPfades in Frenz gefunden. Dieser Punkt ist Teil eines Projektes in allen Orten der Gemeinde Inden. Wenn Sie näheres dazu wissen möchtet, finden Sie alles weitere HIER
Der GeschichtsPfad in Frenz besteht insgesamt aus 19 Punkten, die Sie zusammenhängend als Rundgang erleben können. Näheres dazu finden Sie HIER
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Über jüdische Mitbewohner in Frenz

Bereits im Jahr 1671 gab es die ersten jüdischen Bewohner in Frenz. Am 13. Januar 1788 hatten die Juden der Unterherrschaft Frenz von Balduin Franz Carl Freiherr von Merode-Houffalize, seiner Zeit Herr zu Frenz, die Genehmigung zum Bau einer Synagoge erhalten.
Ob das Wohnhaus in der Unterstraße, in dem Seligmann Meyer (von allen nur „Rabbi Seligmann“ genannt) mit seiner Frau Henriette Goldmann und den Kindern Nanni und Otto gewohnt hat, tatsächlich auch jene „Synagoge“ war, für die diese Baugenehmigung erteilt wurde, konnte nicht einwandfrei geklärt werden.
Zweifelsfrei befand sich im 1. Stock dieses Gebäudes jedenfalls ein Betraum mit einer Kuppeldecke, sowie auch ein Taufbecken.
Nach dem Tode des Seligmann Meyer 1906 wurde das Haus von seinen Erben verkauft. Während des II. Weltkrieges wurde es schwer beschädigt, danach in der heutigen Form wieder errichtet.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts hatte die jüdische Bevölkerung mit 11,26 % einen verhältnismäßig hohen Anteil an der Ortsbevölkerung.
Neben dieser „Synagoge“ gab es in Frenz weitere, sogenannten „Judenhäuser“:
ein Haus in der Oberstraße, in der Hofstraße das Haus des Salomon Hermann und seiner Frau Therese Wolff und den Kindern Adele und Martha (Er wurde nur „Jeeste Jüdd“ genannt, weil er viele Ziegen hielt), sowie das ehemalige Haus Thelen in der Burgstraße, wo der Jude Meyer Meyer einen Kolonialwaren-Laden hatte, der bis ca. 1920 von den Töchtern Jettchen, Sophia und Adele (?) geführt wurde.

Am Ortsausgang der Feldgasse, linker Hand vor der Kläranlage des RWE, befindet sich heute die Judengedenkstätte.
Der ursprüngliche Judenfriedhof befand sich jedoch an anderer Stelle.
Er lag am sogen. „Judenkirchhofsweg“, der als Fußpfad an Haus Palant vorbei nach Weisweiler führte.
Der Hang, auf dem sich die Friedhofsanlage befand, wurde beim Bau der „Reichsautobahn“ Aachen – Köln (heute A 4) in den Jahren 1937/1938 „abgetragen“, um damit einen Altarm der Inde zu verfüllen, die beim Autobahnbau begradigt wurde.
Nach einer Grundbucheintragung aus dem Jahr 1924 betrug die damalige Fläche 1572 Quadratmeter.




