Gastronomie im Ort
Als Graf Philipp von Merode-Middelburg, der Herr von Frenz, im Jahr 1620 das Zwangsbraurecht aufhob, gab es im Jahr 1640 im Dorf Frenz mindestens vier Brauhäuser. Damals hieß es in den Akten: „Die Innwohner des Gülichen Landis und sunderlich die zo Frentz sind dem Biertrinken fast gentzlich zugetan.“ „Die Bewohner des Gülichen Landes und besonders die in Frenz sind dem Biertrinken sehr zugetan.“
Wo genau diese Brauhäuser waren, ist jedoch nicht bekannt. Es gibt aber drei Gaststätten, die in Frenz in jüngerer Zeit existiert haben:
• Die Gaststätte Müller in der Unterstraße
• Das Lokal „Glück auf“ an der Ecke Oberstraße/Friedhofstraße
• Das „Hotel Restaurant zum Bahnhof Frenz“ am Ende der Langerweher Straße, das bis kurz nach dem Krieg geöffnet war.
Gaststätte Müller
Die letzte Gaststätte in Frenz ist die „Gaststätte Müller“ in der Unterstraße. Heute wird sie von Silvia Müller geleitet. Von Anfang an war es ein Restaurant mit einem Tanzsaal und dazugehöriger Landwirtschaft.



Plakate aus der Zeit um 1900 zeigen, dass das Lokal eine Zeit lang unter dem Namen der Witwe Wilhelm „Wertz“ geführt wurde. Interessant ist, dass im 19. Jahrhundert der Tanzsaal im Obergeschoss der Gaststätte Wertz als Klassenraum für Mädchen genutzt wurde, weil die Schule sehr voll war und 117 Schüler betreut werden mussten.
Ab 1904 taucht der Name „Restauration Jakob Roberts“ in Anzeigen auf, und auch auf einer Ansichtskarte ist dieser Name zu sehen. Vor 1950 wurde die Gaststätte kurzzeitig unter dem Namen „Leonards“ geführt, die auch eine Sattlerei hatten.
Am 19. Januar 1950 wurde die Gaststätte von Johann Müller betrieben.

In den 1950er Jahren gab es oft starke Überschwemmungen, wie auf einem Bild zu sehen ist. Am 26. Januar 1954 brannten der hintere Teil der Gaststätte und die Stallungen ab. Fünf Kühe verbrannten und fünf weitere mussten notgeschlachtet werden. Der Gesamtschaden betrug 40.000 DM.
Gaststätte „Glück Auf“

An der Fassade des Hauses in der Oberstraße 37 sieht man heute nichts mehr von der früheren Gastwirtschaft. Dort gab es viele Jahre lang eine Gaststätte mit einem Saal für Feste und Veranstaltungen.
Der erste Gastwirt war wahrscheinlich Ferdinand Notthoff, wie eine Anzeige vom 23. Dezember 1902 zeigt.
Wann genau Wilhelm Mock die Gastwirtschaft übernommen hat, ist nicht bekannt. Im Jahr 1926 gehörte sie ihm, wie eine Einladung des Kriegervereins vom 13. November 1926 zeigt.


Nach dem Krieg wechselten die Besitzer oft. Das Lokal „Glück Auf“ wurde von verschiedenen Personen betrieben, darunter Karl Schepp, Odilia und Wilhelm Müller, das Ehepaar Duisberg, Ilse und Manfred Schepp, Adolf Thelen sowie Gerta und Günther Gillessen.
Die letzten Betreiber waren Maria und Cesario Mariotti, die bis Anfang der 1990er Jahre in den umgebauten Räumen die Eisdiele „Roma“ betrieben. Später zog die Eisdiele in die freien Räume des ehemaligen Geschäfts Dolfen an der Ecke Burgstraße/Hofstraße


Die Aufnahme oben rechts stammt aus dem Jahr 1953 und zeit den damaligen Schützen-könig Wilhelm Schieren vor dem Eingangsbereich der Gastwirtschaft.
Das Foto links stammt aus der Zeit Anfang der 60er Jahre, als die Straße bereits asphaltiert war.
