Standort: Die neue Indeaue
Im Herbst 2005 erreichte der Tagebau Inden den Fluss Inde bei den alten Orten Inden und Altdorf. Vorher hatte man ein neues Flussbett gebaut, damit die Inde umgeleitet werden konnte.
Früher, zwischen 1957 und 1965, war die Inde begradigt worden, um mehr Platz für Felder zu schaffen. Mit Hilfe alter Karten aus den Jahren 1806/07 und 1893 konnte man den ursprünglichen Verlauf des Flusses nachbilden. Früher floss die Inde in vielen Kurven durch die Landschaft.
Am 2. September 2005 floss die Inde zum ersten Mal in ihr neues Flussbett. Seitdem fließt sie in einem weiten Bogen durch eine 70 bis 300 Meter breite Aue. Dort kann sie sich frei bewegen, bei Hochwasser die Niederungen überfluten und Sandbänke, Inseln und Tümpel schaffen. In dieser neuen Indeaue gibt es viel Platz für Tiere und Pflanzen, die in der Umgebung bedroht sind.
Aus 5 Kilometern geradem Flusslauf wurden nun rund 12 Kilometer. Südlich von Kirchberg trifft die Inde wieder auf ihr altes Bett. Einen Kilometer weiter mündet sie in die Rur.
Rad- und Wanderwege führen durch die neue Indeaue und zeigen, wie gut die Natur diesen neuen Lebensraum angenommen hat.
Hochwasser 2021
Am 15. Juli 2021, nach einem starken Regen, bahnte sich die Inde mit großer Kraft ihren Weg in den Tagebau Inden. Das Wasser überflutete den Damm bei den Sportanlagen Merödgen und strömte in den Tagebau.
Ein Mitarbeiter von RWE kam dabei ums Leben. Das Wasser riss eine 700 Meter lange und bis zu 25 Meter tiefe Rinne in die Felder am Tagebaurand. An der Stelle, wo es in den Tagebau strömte, ist die Rinne 90 Meter breit.
Um bei einem erneuten Hochwasser eine weitere Ausspülung in der Nähe von Lamersdorf zu verhindern und den Schutz zu verbessern, baute RWE eine unterirdische Spundwand. Außerdem wurde die Rinne so umgebaut, dass das Wasser gezielt in den Tagebau abfließen kann.
Hoffentlich wird dieses Bauwerk nie gebraucht werden.