Standort Dadenberger Hof / Hof Bartz

Dadenberger Hof / Bartz Hof

Schon im 14. Jahrhundert wird der Hof, der später „Dadenberger Hof“ genannt wird, zum ersten Mal erwähnt.

Das Rittergeschlecht von Dadenberg ist seit dem 13. Jahrhundert bekannt. Die erste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 1217 zurück. Dort werden Konrad und Werner von Dadenberg als Zeugen genannt.

1363 bekommt Heinrich von Dadenberg seine Burg Dattenberg (etwa 3 km südlich von Linz am Rhein) und 1368 heiratet er seine Frau Idburg von Hückelhoven. Der Hof in Lamersdorf, der dann Dadenberger Hof genannt wird, wird entweder von Heinrich von Dadenberg, seiner Frau oder einem ihrer Nachkommen geerbt.

Lamersdorf: Dadenberger Hof/Bartz Hof 1763

Im Laufe der Zeit haben verschiedene Menschen den Hof besessen. In der Kirche St. Cornelius ist ein Grabstein der Familie Kracht vom Dadenberger Hof von 1575 eingebaut. Eine Urkunde vom 23. März 1581 sagt, dass Bernhard von Merode zu Rummern 10 Malter Roggen aus dem Dadenberger Hof in Lamersdorf geerbt oder gekauft hat.

1849 gehört der Hof Frau Johanna Hubertina Fiacrine, Freiin von Overschie-Wisbecq, und ihrem Ehemann, dem Grafen Theophil Wilhelm Anton von Hompesch. Zu dieser Zeit wird der Hof zwangsverkauft. Wilhelm Bartz, ein Bauer, ist Halbwinner auf dem Hof. Ein „Halbwinner“ ist ein Pächter, der die Hälfte seines Ertrages an den Grundherrn abgeben muss.

Irgendwann zwischen 1850 und 1853 wird Wilhelm Bartz der Eigentümer des Hofes, der nun „Bartz Hof“ genannt wird. Im Seitengiebel des Herrenhauses sind die Anfangsbuchstaben „W.B.“ von Wilhelm Bartz zu sehen.

Der Sohn von Wilhelm Bartz, Franz Josef Hubert Bartz (1854–1945), wird der nächste Besitzer des Hofes. Er bewirtschaftet den Hof zusammen mit seinem unverheirateten Bruder Eduard. Von 1875 bis 1925 ist der Hof als Hengststation (Haltung von Zuchthengsten) bekannt.

Der letzte Besitzer des Hofes wird Josef Bartz, der Sohn von Franz Josef Hubert Bartz. Nach dem Tod von Josef Bartz wird der Hof 1967 nach mehr als 600 Jahren abgerissen.

Neben dem alten Bartz Hof wird in den 60er Jahren ein Gebäude für die Volksschule (heute Kindergarten) gebaut. Die Pausenhalle der Schule wird nach der Schließung der letzten Gastwirtschaft im Ort zur Versammlungsstätte umgebaut und seit 2013 als Begegnungsstätte von den Ortsvereinen genutzt. Zur Erinnerung an die alte Hofanlage heißt die Begegnungsstätte „Bartze-Hof“.

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