Standort: Alte Dorfschule
Die Geschichte der Schule in Lamersdorf.
Im Jahr 1717 wurde in Preußen die allgemeine Schulpflicht eingeführt. Das bedeutet, dass alle Kinder zur Schule gehen sollten. Aber schon lange vorher, am 11. Oktober 1559, gibt es in den Unterlagen des Pfarrarchivs einen Eintrag, dass der Küster in Lamersdorf die Kinder in der Schule unterrichtet hat.
In Wirklichkeit gingen aber nicht alle Kinder regelmäßig zur Schule. Oft mussten sie zu Hause auf dem Bauernhof mithelfen, besonders während der Erntezeit. Dann hatten sie wochenlang Ferien.
Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts war die Schule auf dem Land eine Sache der Gemeinde und der Kirche, die gut zusammenarbeiteten. Als die Franzosen 1795 kamen, brachten sie neue Schulgesetze mit, die den Schulen halfen und die Lehrer besser bezahlten.
Im 18. Jahrhundert wurden die Kinder in Lamersdorf in der alten Vikarie (Pfarrhaus) an der Kirche unterrichtet. Das ist der Ort, an dem heute das Ehrenmal steht.

Um 1838 gab es erste Versuche, ein eigenes Schulgebäude in der damaligen Schmiedegasse zu bauen. Im März 1839 wurde der Bau ausgeschrieben. Die Schule hatte auch eine Wohnung für den Lehrer. Um 1900 wurde das alte Vikariegebäude wieder als Schule genutzt, und die Räume im alten Schulgebäude wurden vermietet.
Mit der Zeit wurden mehr Kinder in Lamersdorf geboren, und der Platz in der Schule wurde knapp. Seit mindestens 1920 forderte die Gemeindeverwaltung mehr Räume. Am 1. Juli 1927 beschloss der Gemeinderat, zwei Klassenräume an das alte Schulhaus anzubauen und es zu einer Lehrer- und Lehrerinnenwohnung auszubauen. 1929 begannen die Bauarbeiten, und 1930 wurde der Anbau eingeweiht.
In den folgenden Jahren wuchs die Bevölkerung von Lamersdorf weiter, und es gab noch mehr Schulkinder. 1956 wurde erneut über einen Neubau nachgedacht.

Am 1. Dezember 1958 beschloss der Gemeinderat den Bau einer neuen Schule auf dem „Pfeifenberg“. Der Grundstein wurde am 14. März 1960 gelegt, und am 9. März 1961 wurde die neue katholische Volksschule eingeweiht.
Das alte Schulgebäude wurde nach dem Umzug in die neue Schule 1961 noch für verschiedene Aktivitäten genutzt. Es gab Bastel- und Handwerksstunden für ältere Menschen und Bastelstunden für die Jugend, zum Beispiel mit Laubsägearbeiten oder dem Bau von Martinsfackeln.

1967 wurde das alte Schulgebäude abgerissen.