Liebe Besucher,
Sie haben den zweiten Punkt des GeschichtsPfades in Lamersdorf gefunden. Dieser Punkt ist Teil eines Projektes in allen Orten der Gemeinde Inden. Wenn Sie näheres dazu wissen möchtet, finden Sie alles weitere HIER
Der GeschichtsPfad in Lamersdorf besteht insgesamt aus 11 Punkten, die Sie zusammenhängend als Rundgang erleben können. Näheres dazu finden Sie HIER
Unten finden Sie Infos zum Standort. Über die nachstehenden Symbole sind diese Informationen in verschiedene Sprachen übersetzt, ebenso in „Leichter Sprache“ und in Audio-Version. Über das Symbol mit den deutschen Farben sind zusätzliche Informationen abrufbar.
Villa Bardenheuer

Am 12. Juli 1839 wird Lamersdorfs wohl bekanntester Bürger Bernhard Bardenheuer auf dem elterlichen Hof an der Dorfstraße geboren. Er studiert Medizin in Berlin, wo er 1864 promoviert. Er wird 1874 Chefarzt des Bürgerspitals in Köln, dem zu diesem Zeitpunkt im Deutschen Reich berühmtesten und größten Hospital. 1884 wird er dort zum Professor
ernannt. Er führt zahlreiche, nach ihm benannte Operationsmethoden ein und die
Chirurgie verdankt ihm bahnbrechende Arbeiten auf dem Gebiet der
Frakturenbehandlung.
Am 19.07.1870 heiratet Bernhard Bardenheuer Hermine Thelen.
Neben dem Wirtsgebäude der Eltern baut er etwa um 1880 ein Wohnhaus, dass fortan als
„de Villa“ im Ort Bezeichnung findet. Das Haus hat zu dieser Zeit schon fließendes Wasser.
Es wird in einen großen Behälter auf den Dachboden gepumpt und steht so im ganzen
Haus zur Verfügung. Prof. Bardenheuer wohnt allerdings lange Zeit in Köln, dort kommen
auch alle 5 Kinder der Eheleute zur Welt. Er kommt allerdings oft nach Lamersdorf zurück
und wohnt dann in der Villa, so auch in seinen letzten Lebensjahren. Am 13.08.1913 stirbt
Prof. Bardenheuer schließlich und wird auf der 1871 erworbenen und auch heute noch
vorhandenen Familiengrabstätte an der Kirche beigesetzt.
Nach dem am 26.06.1931 die Witwe von Prof. Bardenheuer im Alter von 84 Jahren stirbt,
steht die Villa zunächst leer. Am 01.07.1933 erwirbt schließlich Bäckermeister Peter Mock
aus Weisweiler das Haus als späteren Altersruhesitz. Erste Mieter in den dann errichteten
Wohnungen sind die Familien Fussen, Imdahl, Fliehmann, Heinrich Bardenberg und in der
sog. Kutscherwohnung die Fam. Heinrich Kröngen.
1947 ist Engelbert Lahaye Eigentümer der Villa. Er betreibt dort eine Gastwirtschaft und
im Anbau sein Friseurgeschäft. 1955 wird hinter dem Gebäude ein Festsaal errichtet.
Bis zum Abriss der Gebäude 1974 wird der Gaststättenbetrieb als Gaststätte Lahaye,
Inhaber Marianne und Josef Scheuer, dann weitergeführt. 1975 wird an gleicher Stelle ein
Hotel mit Saalanbau errichtet. Hier finden regelmäßige Tanzveranstaltungen, Feste der
Ortsvereine und Karnevalsfeiern statt.
In den 90er Jahren wird der Saalanbau entfernt und das Hauptgebäude erweitert, bis zur
Flutkatastrophe im Juli 2021 ist dort dann das Alten- und Pflegeheim „Haus Katharina“
beheimatet. Bedingt durch die Flutschäden werden die Gebäude im Anschluss abgerissen.