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Sie haben den vierten Punkt des GeschichtsPfades in Lamersdorf gefunden. Dieser Punkt ist Teil eines Projektes in allen Orten der Gemeinde Inden. Wenn Sie näheres dazu wissen möchtet, finden sie alles weitere HIER

Der GeschichtsPfad in Lamersdorf besteht insgesamt aus 11 Punkten, die sie zusammenhängend als Rundgang erleben können. Näheres dazu finden sie HIER

Unten finden sie Infos zum Standort. Über die nachstehenden Symbole sind diese Informationen in verschiedene Sprachen übersetzt, ebenso in „Leichter Sprache“ und in Audio-Version. Über das Symbol mit den deutschen Farben sind zusätzliche Informationen abrufbar.

in Arbeit
Zusatzinfo Deutsch (später)
Zusatzinfo
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Mühle / Papierfabrik

Lamersdorf Mühle / Papierfabrik

1395: Ein erster Hinweis auf die Existenz einer Mühle findet sich im am 30.04.1395 von Gerlach van Dolrenach Vorlage einer alten Rolle niedergeschriebenen Register der Kirchenrenten „Alde Erfgulde“.

um 1455: Erstmals wird die Mühle in Lamersdorf in einem von Johann IV. von Merode und seinen Geschwistern angelegten Güterverzeichnis mit Besitzungen und Einkünften zu Lamersdorf erwähnt.
um 1467: Peter Molner ist Erbpächter der Mühle.
1474: Neuer Erbpächter wird Johann Staippel von Lamersdorf mit seiner Frau Nele.
1515: Die Mühle ist aufgeführt in einem Abgabenregister von „Broeder Simon van Borselen, pastor zo Lammerstorp“ .

1608: Der Herzog von Jülich gestattet dem Mühlenbesitzer Servatius von Gladbach die Umwandlung von der Kornmühle in eine Papiermühle (tatsächlich umgesetzt wird dies aber erst mehr als 200 Jahre später).

um 1800: Die Getreidemühle im Ort ist eine kurfürstliche Zwangsmühle, in der die Einwohner von Lamersdorf ihr Getreide mahlen lassen müssen. Zur Zeit der französischen Besatzung wird sie eingezogen und zum Staatseigentum erklärt.
1810: Die Franzosen veräußern die konfiszierten Güter und Daniel Hartkopf wird der neue Eigentümer. Er fügt der Mahlmühle eine Messerschleifmühle hinzu.
1811: Carl Heinrich Engels erwirbt die Mühle und beantragt den Umbau in eine Papiermühle. Ein Jahr später erwirbt er auch die Mühle in Inden. Gesonderte Informationen dazu können über den QR-Code eingesehen werden.
1815: Die Papiermühle geht in Betrieb; damit beginnt die Papierherstellung im Ort. Mitbesitzer der Mühle ist von 1813 – 1820 Friedrich Wilhelm Schoeller. Von 1820 – 1829 ist Franz Josef Thoma der Eigentümer.
1829: Nach einem Brand im Jahr 1827 ist die Papiermühle mit dem dazugehörigen Wohnhaus von Grund auf neu aufgebaut. Sie hat 3 Bütten und eine Schnellbleiche. Nach einem Jahr als Pächter ist ab 1830 bis 1860 Friedrich Wilhelm van Auw der neue Eigentümer. Auf einer 1837 als erste gebauten Papiermaschine werden Tapeten („Papier ohne Ende“) in den Qualitäten „fein/mittelfein“, „speltordinär“ und „cardens“ hergestellt.
1863: Hermann Werner ist der alleinige Eigentümer.
1869: Die Papiermühle wird von den Gebrüdern Frantzen betrieben.

1932: Nach dem Konkurs des Unternehmens übernehmen der Kaufmann Peter Bernhard Marx und der Werkleiter Werner Brock das Werk von der Städtischen Sparkasse Jülich.

1935: Werner Brock scheidet aus und Peter Bernhard Marx führt das Unternehmen alleine fort. Die Produktion wird auf die Herstellung von Stroh- und Packpapier spezialisiert.

Im 2. Weltkrieg wird die Fabrik weitgehend zerstört und muss nach Kriegsende nun mühsam wiederaufgebaut werden. Erst 1948 kann mit 6 Arbeitern wieder Packpapier und nach dem Aufbau der Strohkocher auch die Fabrikation von Strohpapier wiederaufgenommen werden.

Lamersdorf Papierfabrik Kollergang

Seit 1950 erfolgt die Produktion von Wellpappe und

1953 beginnt man mit der Verarbeitung der selbst erzeugten Wellpappe zu Kartonagen. Hier finden die nebenliegenden Steinräder Verwendung und schließen Stroh und Altpapier für die weitere Verwendung auf.

Nach und nach erhöht sich in der Folgezeit die Anzahl der Beschäftigten auf 180.

Nach Peter Bernhard Marx führt sein Schwiegersohn Günter Nathaus das Unternehmen weiter.

2013 ist das Unternehmen insolvent

2014 dann durch den neuen Besitzer Dennis Degenhardt erneut. Seit 2014 wird das Unternehmen schließlich als IPS Lamersdorf GmbH der IPS Industrial Packaging Solutions GmbH weitergeführt. Papier und Pappe werden nun nicht mehr vor Ort produziert, sondern mit angelieferten Rohmaterialien werden umfangreiche Verpackungslösungen in Lamersdorf realisiert.

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