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Der GeschichtsPfad in Lamersdorf besteht insgesamt aus 11 Punkten, die Sie zusammenhängend als Rundgang erleben können. Näheres dazu finden Sie HIER
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Lamersdorf: Dadenberger Hof

Bereits im 14. Jahrhundert ist der Hof, der bis etwa 1850 als „Dadenberger Hof“ Bezeichnung findet, erstmals urkundlich erwähnt.
Das Rittergeschlecht von Dadenberg ist seit dem 13. Jahrhundert bekannt. Die erste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 1217 zurück. Hier werden Konrad und Werner von Dadenberg als Zeugen genannt.
1363 wird Heinrich von Dadenberg mit seiner Burg Dattenberg (etwa 3 km südlich von Linz am Rhein) belehnt, 1368 heiratet er seine Frau Idburg von Hückelhoven. Den Hof zu Lamersdorf, der in der Folge dann Dadenberger Hof genannt wird, sollen nun Heinrich von Dadenberg, seine Frau oder einer ihrer Nachkommen geerbt haben.

In der Folgezeit werden unterschiedliche Besitzer des Hofes oder Anteilseigner genannt. Am Aufgang zur Orgelbühne in der Kirche St. Cornelius ist ein Grabstein der Familie Kracht vom Dadenberger Hof von 1575 eingemauert. Eine Urkunde vom 23. März 1581 besagt, dass Bernhard von Merode zu Rummern 10 Malter Roggen aus dem Dadenberger Hof zu Lamersdorf teils von seinen Eltern geerbt, teils vor Jahren von Merode-Houffalize gekauft hat.
1849 steht der Hof, der nun im Eigentum der Frau Johanna Hubertina Fiacrine, Freiin von Overschie-Wisbecq und ihrem Ehemann, dem Grafen Theophil Wilhelm Anton von Hompesch ist, zum Zwangsverkauf. Auf dem Hof ist zu dieser Zeit der Ackerer Wilhelm Bartz Halbwinner-Pächter. Ein Halbwinner war ein Pächter mit besonderem Pachtvertrag, der einen bestimmten Anteil, zumeist die Hälfte seines Ertrages, an den Grundherrn abzuliefern hatte.
Irgendwann im Zeitraum 1850 – 1853 wird Wilhelm Bartz Eigentümer des Hofes, der von nun an „Bartz Hof“ genannt wird. Im Seitengiebel des Herrenhauses sind in der Folge die Anfangsbuchstaben „W.B.“ von Wilhelm Bartz zu sehen.
Der Sohn von Wilhelm Bartz, Franz Josef Hubert Bartz (1854/1945), ist der nächste Besitzer des Hofes Bartz. Er bewirtschaftet den Hof zusammen mit seinem ledigen Bruder Eduard. In der Zeit von 1875 – 1925 ist der Hof weit und breit als Hengststation (Haltung von Zuchthengsten) bekannt.
Letzter Besitzer des Hofes wird anschließend Josef Bartz, der Sohn von Franz Josef Hubert Bartz. Nach dem Tod von Josef Bartz wird der Hof 1967 nach mehr als 600 Jahren seines Bestehens dem Erdboden gleichgemacht.
Neben dem alten Bartz Hof wird in den 60er Jahren das Gebäude für die Volksschule (heute Kindergarten) errichtet. Die damals genutzte Pausenhalle der Schule wird nach der Schließung der letzten Gastwirtschaft im Ort zur Versammlungsstätte umgebaut und seit 2013 als Begegnungsstätte durch die Ortsvereine genutzt.
In Erinnerung an die alte Hofanlage hat die Begegnungsstätte den Namen „Bartze-Hof“.