Standort: Gedenkstätte Kriegsgräberfriedhof
Auf dem Ehrenfriedhof in Lucherberg ruhen 102 Soldaten und Zivilisten, die im 2. Weltkrieg gestorben sind. Sie waren zwischen 2 und 37 Jahre alt. Die Lage des Friedhofs wurde zufällig bestimmt.

Im September 1944, während der Kämpfe um Stolberg, musste eine deutsche Pioniereinheit Munition von Lucherberg nach Stolberg transportieren. Sie brachten verwundete und gefallene Soldaten zurück. Die Verwundeten wurden im Hauptverbandsplatz Lucherberg versorgt. Die Gefallenen (getötete Soldaten) wurden auf einem Wiesenhang begraben. Die Pioniere machten Terrassen am Hang, bauten Trockenmauern, legten eine Steintreppe an und umgaben die Anlage mit einer Mauer.
Als die ersten Bürger von Lucherberg im Frühjahr 1945 aus der Evakuierung zurückkamen, sammelten sie die gefallenen Soldaten, die noch im Ort verstreut lagen, und begruben sie hier bei ihren Kameraden.
Alle halfen mit, einen würdigen Friedhof für die Gefallenen und Toten des Ortes zu schaffen. Als Mahnmal wurde kein großes Denkmal, sondern ein heimischer Findling (ein großer Stein) mit einer einfachen Bronzetafel aufgestellt. Darauf steht:

„Sorgt ihr, die ihr noch lebt und uns im Kampf habt sterben sehen, dass Friede bleibe – Friede zwischen den Menschen und Friede zwischen den Völkern.“
Bei einem Fliegerangriff auf das Einsatzlager Haus Hardt am 28. September 1944 kamen 36 Hitlerjungen ums Leben. Unter den Toten waren auch vier 15- bis 18-Jährige aus Lucherberg und Luchem; sie ruhen heute direkt vor dem Hochkreuz.
Zwischen Oktober 1943 und Juli 1944 starben drei kleine polnische und ukrainische Kinder. Sie waren mit ihren Eltern zur Zwangsarbeit nach Frenz gekommen.

1944 starben auch ein 34-jähriger Pole in der Papierfabrik Lamersdorf und ein 30-jähriger Zwangsarbeiter der Frenzer Burg. Diese fünf Toten wurden 2012 in einer feierlichen Zeremonie vom Friedhof Frenz zur Kriegsgräberstätte nach Lucherberg umgebettet. Ein neuer gemeinsamer Gedenkstein markiert ihre Ruhestätte.