Liebe Besucher,
Sie haben den ersten Punkt des Geschichts Pfades in Schophoven gefunden. Dieser Punkt ist Teil eines Projektes in allen Orten der Gemeinde Inden. Wenn Sie näheres dazu wissen möchtet, finden Sie alles weitere HIER
Der GeschichtsPfad in Schophoven besteht insgesamt aus 10 Punkten, die Sie zusammenhängend als Rundgang erleben können. Näheres dazu finden Sie HIER
Unten finden Sie Infos zum Standort. Über die nachstehenden Symbole sind diese Informationen in verschiedene Sprachen übersetzt, ebenso in „Leichter Sprache“ und in Audio-Version. Über das Symbol mit den deutschen Farben sind zusätzliche Informationen abrufbar.
Katholische Kirche – Barbarakapelle
Die Geschichte der katholischen Kirche in Schophoven ist eng mit der Pfarrkirche Pier, dem Haus Müllenark und der alten Barbara-Kapelle verbunden, die einst gegenüber der heutigen Kirche stand. Diese Kapelle wurde im 16. Jahrhundert errichtet und war der heiligen Barbara geweiht. Sie gehörte zum Besitz des Hauses Müllenark, das die Einkünfte aus der Kapelle verwaltete.

Die Barbara-Kapelle wurde 1806 während der französischen Besatzung als öffentliches Gotteshaus anerkannt und erhielt am 6. September 1829 die erzbischöfliche Erlaubnis, die erste Messe in Schophoven zu feiern. Bis dahin mussten die Gläubigen aus Schophoven und Viehöven bis in den Nachbarort Pier gehen, um an einem Gottesdienst teilzunehmen. Müllenark hatte seine eigene Hauskapelle. Allerdings wurde die Barbara-Kapelle auch Opfer von Diebstahl und Vandalismus, wie ein Einbruch im Jahr 1835 zeigt, bei dem wertvollen Kirchenutensilien gestohlen wurden. Diese Verbrechen ziehen sich durch alle Epochen und Kirchenhäuser.
Im Jahr 1855 erfolgte die Trennung von Schophoven, Viehöven und Müllenark von der Pfarrkirche Pier und die Erhebung der Kapelle zu einer Filialkirche. Damit einhergehend wurde Schophoven eine eigenständige Pfarre, und der Rektor der Kapelle, J. J. Hubert Wirtz (1805-1884), wurde zum ersten Pfarrer der Gemeinde Schophoven ernannt. Kurze Zeit später entschied man sich, die inzwischen baufällige Kapelle abzureißen und eine neue Kirche zu bauen. Diese Kirche wurde nach den Vorstellungen von Pfarrer Wirtz und mit Hilfe des Kreisbaumeisters Kriescher, der die Pläne dazu erstellte, realisiert.
Die Ausschreibung für den Bau begann 1858 und war mit etwa 8500 Talern veranschlagt. Die Kirche ist ein dreischiffiger Backsteinbau im neugotischen Stil mit halbrunder Apsis. Der Altar und die Kirchenbänke wurden 1860 durch eine öffentliche Ausschreibung vergeben.
Am 10 November 1860 wurde die Kirche benediziert (eingesegnet) die Konsekration (Weihe) erfolgte 1868.
Im Oktober 1913 wurde der Kirche eine Turmuhr geschenkt. Das schwere mechanische Uhrwerk befindet sich noch im Kirchturm. Seit Mitte der 2000er Jahre wird die Uhr elektrisch betrieben.

Die Kirche und das Dorf wurden im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, ein Kirchenbuch Eintrag dazu lautet „… von März 1945 an begann die Rückwanderung in die zu 80% zerstörte Heimat. Wo der Pfarrer am 10. Mai eintraf, und der regelmäßige Gottesdienst wieder begann. …“. Bis 1954 war die Kirche wiederaufgebaut.
Die Pfarrgemeinde Schophoven hatte bis 1974 mit Karl-Heinz Haus ihren letzten eigenen Pfarrer. In den nachfolgenden Jahren gab es abwechselnd einen gemeinsamen Pfarrer mit Altdorf, Pier und Inden/Altdorf.
Ab 2007 begann der Zusammenschluss der GdG (Gemeinschaft der Gemeinden) Inden/Langerwehe zu der zunächst auch St. Barbara Schophoven gehörte. Seit dem 01.01.2013 gehört die Pfarre Schophoven zur GdG Heilig Geist Jülich.
Heute dient das Kirchengebäude nicht nur sakralen Zwecken, es wird auch für kulturelle Veranstaltungen und als Ausstellungs- und Versammlungsort genutzt.