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Zusatzinfo Deutsch (später)
Zusatzinfo in Arbeit

Müllenark

Haus Müllenark, als „Molenark“ erstmals 1078 urkundlich erwähnt, befand sich etwa 100 Meter nordöstlich der heutigen Anlage. Dieses befestigte, auf einem künstlichen Hügel stehende Haus war von einem bis zu 35 Meter breiten Graben umgeben. Die Lage des Hauses ist heute noch als niedriger Hügel erkennbar, einer so genannten Motte. Südlich von Haus Müllenark gruben Archäologen im Jahr 2005 eine Dorfwüstung aus dem 12. bis 13. Jahrhundert aus. In diesem Bereich befinden sich heute die Stein-, Hütten- und Schophovener Straße, sowie der Bauweg. Um 1260 scheint diese Siedlung aufgegeben worden zu sein. 1398 wird in einem Abgabenverzeichnis des Jülicher Fischmeisters außer dem herzoglichen Hof und der Mühle ein „Dorf“ Müllenark genannt. Zwischen den beiden Jahreszahlen liegen 138 Jahre. Die Tatsache, dass eine Siedlung aufgegeben wurde und ein anderes Dorf Abgaben entrichtete, lässt vermuten, dass es sich um zwei verschiedene Orte handelte. Weitere archäologische Untersuchungen könnten wahrscheinlich dieses Rätsel lösen.

Als ursprünglicher Eigenbesitz des hochadeligen Geschlechtes kam Müllenark 1170 an den Erzbischof von Köln. Seit dem 14. Jahrhundert bis 1794 war es Jülicher Lehen. Die „von Molenark“ zählten zu den bedeutendsten Edelherren des Jülicher Landes.
Heinrich von Müllenark amtierte 1225-1238 als Erzbischof von Köln. Er ist der Bekannteste aus dem Edelherrngeschlecht von Müllenark. Er starb 1238 in Köln und wurde im Kölner Dom beigesetzt. Am 30. März 1352 wurde Ernst von Müllenark in Köln erschlagen. Er scheint der letzte männliche Vertreter derer „von Müllenark“ auf Müllenark gewesen zu sein, denn ab jetzt erscheint als neuer Lehensträger das Haus Banritzer von Müllenark.

Luftbild von Müllenark aus dem Jahre 1956

1Ihr Standort
2Müllenarker Mühle
3Alte Brauerei, heute nicht mehr vorhanden
4Kutschenhaus
5Vorburg
6Herrenhaus 
7Batterieturm
8Kleiner Turm
9Gärten
10Eckturm, teilweise verfallen
11 Der Ursprung von Haus Müllenark, heute ein niedriger Erdhügel, war eine so genannte Motte
12Verlauf des Müllenarker Mühlenteiches, heute so teilweise nicht mehr vorhanden
Das von Familie Hanxler erbaute Herrenhaus (links), Pächterhaus (rechts daran anschließend) und der kleine Rundturm. Foto vor 1911

Diederich von Hanxlede (Hanxler), ein Urenkel des letzten Banritzer, erbte 1432 Burg Müllenark. Unter der Familie von Hanxler erfolgte der Bau des mächtigen Batterieturms mit einer 4 Meter dicken Mauer.

Auf einem annähernd quadratischen Hügel von 35 m Seitenlänge, umgeben von einem etwa 9 Meter breiten Graben entstand das zweigeschossige Herrenhaus. Daneben umfasste die Burg das anschließende Pächterhaus, sowie an der südöstlichen Ecke einen kleineren Turm. Auf der nördlichen Seite befanden sich noch einige Wirtschaftsgebäude. Die Anlage war von einer Mauer und einem Wassergraben umgeben.

Nach weiteren Erbfolgen kaufte Freiherr Johann Wilhelm von Metternich 1668 die ihm noch fehlenden Anteile an Haus Müllenark. Er war Nachkomme des Zweigs derer von Müllenark zu Tomburg. 1670 lässt er die mächtige Vorburg errichten. Ursprünglich hatte sie drei Flügel, war zur Hauptburg offen und mit dieser durch einen breiten Wassergraben und einer gemauerten Brücke verbunden. Dieser Vorburg war noch die alte Brauerei von 1713 vorgelagert, die zwar außerhalb der schützenden Mauer lag, durch eine Mauer aber mit dieser verbunden war.

Das „Kutschenhaus“ ist etwa um 1940 entstanden als das Brauhaus abgerissen wurde. Es diente bis vor einigen Jahren als Wirtschaftsgebäude und wurde dann dem Verfall preisgegeben.

Auf die Metternich folgten entfernte Verwandte, die Grafen von Villers-Masbourg (NL). 1909 ersteigerte der Bohrunternehmer Honnerbach aus Hamm das Gut, der das alte Herrenhaus 1911 durch eine neue Villa ersetzen ließ. Von 1914 bis 1917 waren die Eheleute Taeter aus Lontzen (B) Besitzer, dann kauften es die Dürener Metallwerke. Die Mühle mit ihren Ländereien erwarb ein Landwirt aus Schophoven.

Die Dürener Metallwerke ließen nach dem Ersten Weltkrieg die Hofanlage gründlich renovieren und verkauften sie 1929 an den Gutsbesitzer Axer aus Wegberg. Auf diesen folgte durch Verkauf 1932 eine Familie Schagen aus Aachen, 1951 die Eheleute Rolfes aus dem Raum Osnabrück.

1981 kam Gut Müllenark als Geschenk an die Communio in Christo in Mechernich. Dieses Sozialwerk unterhält ein Hospiz, eine Langzeitpflege für Schwerstpflegebedürftige und eine Seniorenpflegeeinrichtung. Die Gemeinschaft verkaufte es an die Rheinbraun AG, heute RWE Power, in deren Besitz es sich bis heute (2025) befindet.

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