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Sie haben den neunten Punkt des Geschichts Pfades in Schophoven gefunden. Dieser Punkt ist Teil eines Projektes in allen Orten der Gemeinde Inden. Wenn Sie näheres dazu wissen möchtet, finden Sie alles weitere HIER

Der GeschichtsPfad in Schophoven besteht insgesamt aus 10 Punkten, die Sie zusammenhängend als Rundgang erleben können. Näheres dazu finden Sie HIER

Unten finden Sie Infos zum Standort. Über die nachstehenden Symbole sind diese Informationen in verschiedene Sprachen übersetzt, ebenso in „Leichter Sprache“ und in Audio-Version. Über das Symbol mit den deutschen Farben sind zusätzliche Informationen abrufbar.

Zusatzinfo Deutsch (später)
Zusatzinfo in Arbeit

Viehöven

Eine Sage berichtet über die Entstehung von Viehöven: „Gegenüber, auf der anderen Seite der Rur, liegt Altenburg, in dem noch die Reste der alten Burg der Grafen von Jülich zu sehen sind. Nach der Sage hat Viehöven einem Besitzer dieser alten Burg seine Entstehung zu verdanken. Weil es hier so schöne Wiesen gab, ließ der Burgbesitzer sein Vieh hier weiden. Einem Jäger, dem er eine Haushälterin beigesellte, übertrug er die Obhut über das Vieh. Die beiden heirateten einander und ließen sich dort nieder. Weil der Burgherr den beiden gewogen war, übertrug er ihnen das ganze Land zu Eigentum, sie mussten aber dafür eine jährliche Rente in Hafer liefern.“
Im Jahr 1398/99 musste der Weiler dem Herzog von Jülich 100 Malter Hafer als Abgabe zahlen – eine beträchtliche Menge im Vergleich zu anderen Orten wie Schophoven, wo nur 8 Malter gefordert wurden.
Dies verdeutlicht die einstige landwirtschaftliche Bedeutung von Viehöven

Preußische Kartenaufnahme (Uraufnahme) 1836-1850

Im Jahr 1799 hatte Viehöven 25 Einwohner über 12 Jahren, während die genaue Anzahl der Kinder unbekannt ist. 1961 hatte Viehöven 29 Einwohner.

Eine weiter Sage erzählt: „Viehöven war in alter Zeit ein Freigut. Wenn ein Gefangener sich dorthin flüchtete, durfte er sich sechs Wochen unangefochten in dem Orte aufhalten. In der Richtung auf Kirchberg und Altdorf zu dehnte sich früher der Wald, ‚Viehöver Hamm‘ genannt, aus. Sehr merkwürdig war die im Jahre 1852 gefällte, vor dem Ort stehende Rieseneiche. Boten oder Gerichtsvollzieher mussten, bevor sie ins Dorf gingen, an dieser Eiche anhalten und durch Rufen um Erlaubnis bitten, den Ort betreten zu dürfen.“

Die Kapelle von Viehöven bildet das Herzstück des Weilers. Der Grundstein wurde am 9. August 1874 gelegt von Pfarrer J. J. Hubert Wirtz (1815 – 1884) Pfarrer von Schophoven. Anton Robens (1799 – 1865), ein wohlhabender Bauer aus Viehöven, vermachte das Grundstück und eine große Geldsumme für den Bau dieses Gebäudes.

In den 1950er Jahren wurden die Kriegsschäden an der Kapelle behoben, und sie erstrahlte wieder in neuem Glanz. 1974 wurde die Kapelle von Privatpersonen renoviert und am 5. März 1986 unter der Nummer 38 in die Liste der Baudenkmäler in Inden eingetragen. Sie ist somit ein geschütztes Kulturgut, das die Geschichte und die Besonderheit von Viehöven widerspiegelt. Im Jahre 2024 wurde ihr 150jähriges Bestehen gefeiert.

Zu Viehöven gehörte um 1900 auch die Schankwirtschaft von Casper Decker in der man sich nicht nur zur Geselligkeit traf, sondern in der auch Versammlungen und Versteigerungen verschiedener Art stattfanden.

An der Bahnstrecke Stolberg-Jülich (in Betrieb 1873 – 1983) stand nahe bei Viehöven ein Bahnwärterhaus. Es wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und nicht wiederaufgebaut.

Bis zur kommunalen Neugliederung im Jahr 1972 war Viehöven der nördlichste Ort im Kreis Düren.

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