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Sie haben den neunzehnten Punkt des GeschichtsPfades in Frenz gefunden. Dieser Punkt ist Teil eines Projektes in allen Orten der Gemeinde Inden. Wenn Sie näheres dazu wissen möchtet, finden Sie alles weitere HIER

Der GeschichtsPfad in Frenz besteht insgesamt aus 19 Punkten, die Sie zusammenhängend als Rundgang erleben können. Näheres dazu finden Sie HIER

Unten finden Sie Infos zum Standort. Über die nachstehenden Symbole sind diese Informationen in verschiedene Sprachen übersetzt, ebenso in „Leichter Sprache“ und in Audio-Version.

Gastronomie im Ort

Als Graf Philipp von Merode-Middelburg, Herr von Frenz, im Jahr 1620 das Zwangsbrau-recht aufhob und gegen eine jährlich zu entrichtende Steuer verlieh, existierten zumindest im Jahr 1640 im Dorf Frenz vier Brauhäuser. In den Akten von damals hieß es: Die Innwohner des Gülichen Landis und sunderlich die zo Frentz sind dem Biertrinken fast gentzlich zugetan. Die Standorte dieser Brauhäuser sind allerdings nicht überliefert. Wohl aber jene drei Gaststätten, die in Frenz in jüngerer Zeit existiert haben:

Die Gaststätte Müller in der Unterstraße, das Lokal „Glück auf“, Ecke Oberstraße/Friedhof-straße und bis kurz nach dem Krieg das „Hotel Restaurant zum Bahnhof Frenz“ am Ende der Langerweher Straße.

Gaststätte Müller

Der letzte verbliebene Gastronomiebetrieb in Frenz ist die „Gaststätte Müller“ in der Unterstraße, heute unter der Leitung von Silvia Müller.
Von Anfang an handelte es sich um einen gastronomischen Betrieb mit Tanzsaal und angeschlossener Landwirtschaft.

Ankündigungsplakate aus der Zeit um 1900 belegen allerdings, dass die Lokalität zumindest für eine Zeit lang unter dem Namen der Witwe Wilhelm „Wertz“ geführt wurde.
Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass aufgrund der engen Verhältnisse im damaligen Schulgebäude gegen Ende des 19. Jahrhunderts, wo es insgesamt 117 Schülerinnen und Schüler zu betreuen galt, vorübergehend der Tanzsaal im Obergeschoss der damaligen Gastwirtschaft Wertz als Unterrichtsklasse für Mädchen eingerichtet werden musste.

Zumindest ab 1904 taucht die Firmierung „Restauration Jakob Roberts“ in Anzeigen auf, wie auch ein Auszug aus einer Ansichtskarte zeigt.
Vor 1950 wurde die Gastwirtschaft zumindest für eine kurze Zeit unter dem Namen „Leonards“ geführt, die zeitgleich auch eine Sattlerei unterhielten.
Aus einer Konzessionsanfrage von 19. Januar 1950 geht hervor, das die Gastwirtschaft ab dieser Zeit von Johann Müller betrieben wurde.

Vor der Gastwirtschaft Müller

In den 50er Jahren, als die Inde noch nicht reguliert war, kam es häufig zu starken Überschwemmungen, wie auf dem nebenstehenden Bild zu sehen ist.
Am 26. Januar 1954 fielen der hintere Teil der Gastwirtschaft sowie die Stallungen einem Großbrand zum Opfer. Fünf Stück Rindvieh verbrannten; fünf weitere Tiere mussten not-geschlachtet werden. Der Gesamtschaden betrug 40.000 DM.

Gaststätte „Glück Auf“

Wo heute an der Fassade des Hauses in der Oberstraße 37 nichts mehr auf eine ehe-malige Gastwirtschaft hindeutet, wurde früher und viele Jahrzehnte lang eine Gastwirtschaft mit angrenzendem Saal für verschiedene Festlichkeiten und Veranstaltungen betrieben.
Erster Gastwirt ist wohl Ferdinand Notthoff gewesen, wie eine Anzeige vom 23. Dezember
1902 belegen.

Wann genau Wilhelm Mock den Betrieb der Gastwirtschaft übernommen hat, ist nicht belegt. Im Jahre 1926 befand sie sich allerdings in seinem Besitz, wie eine Einladung des Kriegervereins vom 13. November 1926 zeigt.

Nach dem Krieg wechselten die Besitzer häufiger. Für unterschiedlich lange Zeiten wurde das Lokal „Glück Auf“ von Karl Schepp, Odilia und Wilhelm Müller, dem Ehepaar Duisberg, Ilse und Manfred Schepp, Adolf Thelen, sowie Gerta und Günther Gillessen unterhalten.
Letzte Betreiber waren Maria und Cesario Mariotti, die in den umgebauten Räumlichkeiten bis Anfang der 90er Jahre die Eisdiele „Roma“ unterhielten die dann später in die frei gewordenen Räume des ehemaligen Geschäftes Dolfen, Ecke Burgstraße/Hofstraße umzogen.

Die Aufnahme oben rechts stammt aus dem Jahr 1953 und zeit den damaligen Schützen-könig Wilhelm Schieren vor dem Eingangsbereich der Gastwirtschaft.

Das Foto links stammt aus der Zeit Anfang der 60er Jahre, als die Straße bereits asphaltiert war.

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